Romanzyklus – Werktitel Band 2 – “1990”

Band 2 spielt im Sorbenland, wo sich alte Seilschaften der VEB Kunst an gefälschten Goldmünzen versuchen. Ein mozambikanischer Vertragsarbeiter gerät zwischen die Fronten.

„Gecko lieb“, musste Volker sich selbst dabei beinahe auslachen, wie er ernsthaft dachte, seinem Papagei zu erklären, dass Geckos liebe, nützliche, kleine Gesellen sind, die im Scheine des abendlichen Lichts einiges an Ungeziefer fernhalten. Der sprechende Hund von Loriot hätte Sigi das wohl besser nahebringen können, dass die Geckos keine Art Fruchtgummi sind. Meistens ließ Sigi allerdings von allein ab, bevor die Axolotl ähnlichen, putzigen Tierchen in zu arge Bedrängnis kamen. Wenn sie aus dem weißen Schaumgummi von Kioskmäusen zu 5 Pfennig gewesen wären, vielleicht wäre Volker ja selbst schwach geworden. Bei dem Gedanken nach Deutschen Süßigkeiten lief Volker das Wasser im Munde zusammen, Sugus, Lakritzschnecken.

Zum Glück war es meistens so heiß, dass man kaum Appetit auf schlechte oder schwer verdauliche Sachen hatte. Aber jetzt so ein Mohrenkopf, Säuerlinge oder Nougatstange.

Kwaku Moise, ein 20-jaehriger Werkstudent aus Mozambik, ist nach der Wende in Elsterheide im Sorbischen unerwünscht. Er findet Druckstöcke für Münzen. Darüber unterhält sich auf dem Spielplatz vor seinem Plattenbau mit Bibiane, die ihren Cousin Tran, nebst Sofie und Volker zu Hilfe ruft, die in ihrem Capri aus der Türkei herbeidüsen.