Das Buch trägt den Untertitel „Inflation, Besatzung und Separatismus in Mönchengladbach und Rheydt 1923“. Schon daran kann man erkennen, dass es sich bei dem Werk nicht um einen Katalog handelt, sondern eher um eine Darstellung des Lebens während der Ruhrbesetzung in Zeiten von Inflation und Bargeldknappheit.
Zu Beginn behandelt das Buch die Umstände des Generalstreiks der Eisenbahner 1922 und den Versuch der französischen Besatzer, die Lage durch eigenes und belgisches Bahnpersonal in den Griff zu bekommen. Außerdem bekommt der Leser einen Überblick über die Lebenssituation der Menschen, die unter Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, einer chaotischen Warenversorgungslage und den oft willkürlichen Anweisungen der Besatzer zu leiden hatten. Im weiteren Verlauf kann man sich einen Eindruck über die Versorgung mit Bargeld verschaffen, sowie über die Umstände, die zur Einführung von regionalem Notgeld geführt haben. Zudem werden die Probleme bei der Preis- und Rechnungsgestaltung dargestellt.
Im mittleren Teil werden die verschiedenen Notgeldscheine, die in Mönchengladbach (damals noch München-Gladbach) und Umgebung umlauffähig waren, vorgestellt. Zu jedem Schein gibt es eine Schwarz-Weiß-Abbildung sowie Angaben zu Gültigkeit und Kaufkraft im Zeitraum der Ausgabe. Auch auf bekannt gewordenes Falschgeld wird eingegangen.
Im weiteren Verlauf des Buches werden dann auch die Probleme mit der Gültigkeit und bei der Einlösung der Notgeldscheine erläutert. Schließlich sind dann auch noch die verschiedenen Interessenlagen und die daraus resultierenden Umtriebe dargestellt, das Ruhrgebiet vom Deutschen Reich abzutrennen und eine eigene Währung einzuführen.
Der Text wird durch hilfreiche Tabellen (zum Beispiel über Preise und Löhne), sowie viele Grafiken und zeitgenössische Bilder ergänzt. Die Bildqualität der Darstellungen ist dabei allerdings nicht immer optimal. Auch ab und zu auftretende Fehler im Text mindern die Qualität des Buches etwas.
Der kuriose Titel des Buches hat seine eigene Geschichte. „Tach Fahn“ waren nach einer Anekdote die Worte, die ein Bauer aus der Gegend sagte, als er aufgefordert wurde, die belgische Tricolore angemessen zu grüßen.
Für Sammler von Notgeldscheinen aus Mönchengladbach und Umgebung ist das Buch sicherlich eine Bereicherung, denn der Teil über das Notgeld macht etwa die Hälfte des Umfangs aus. Aber auch für Heimatforscher und alle, die sich für die Lebensverhältnisse der Menschen im Jahr der großen Inflation 1923 interessieren, ist es aufgrund der umfangreichen Informationen bestens geeignet.